Nach den Bäumen und Pflanzen sind die Gartenwege die Hauptelemente, die dem Garten die schöne Gestaltung und Anmutung verleihen. Mit der richtigen Auswahl des Materials und dynamischen Auslegung können sie den Garten zu einer lebendigen Landschaft umwandeln. Wenn zudem durchdacht und funktional geplant, entwickelt Ihr Garten schnell eine eigene Harmonie und Anziehungskraft. Die Gartenwege dienen außerdem dazu, den Boden gegen Grundwasserneubildung, Oberflächenabfluss, hohe Pflanzen- und Bodenverdunstung zu schützen.
In der Garten.- und Landschaftsarchitektur werden die Gartenwege die z.B. auf den ersten Blick das Haus mit der Terrasse, den Rasenflächen oder der Garage verbinden als sogenannte Hauptwege bezeichnet. Neben den Hauptwegen kommen auch seltener betretene Wege, die eher als Gestaltungselement betrachtet werden, häufig im Gartenlandschaftsbau vor. Diese stellen Begrenzungen für die Pflanzen dar und haben die Aufgabe, die Gartengestaltung optisch hervorzuheben. Je nach der vorgestellten Funktion sollten unterschiedliche Besonderheiten beim Verlegen der Garten- und Terrassenwegen beachtet werden. Im Folgenden geht es um die Grundlagen der Auslegung von Gartenwege.
Was ist bei der Planung der Gartenwege zu beachten?
Wie lang und breit sollte jeder Weg sein?
Welche Bodenbeläge eignen sich als Gartenweg?
Andere Merkmale der Flächenbeläge
Was ist bei der Planung der Gartenwege zu beachten?
Bevor es mit dem Gartenbau losgeht, wäre es sinnvoll abzuwägen, wie oft den Weg befahren oder begangen werden, und ebenfalls wie die darum liegende Umgebung bewässert werden soll. Allgemein ist die Stabilität, Wasserdurchlässigkeit und Kosten ausschlaggebende Faktoren bei der Auswahl der Baumaterialien und Struktur. Wer die Gartenwege fachmännisch planen und Flächenbeläge anlegen will, sollte sich mit den folgenden grundlegenden Punkten auseinandersetzen, bevor man die Ärmel hochkrempelt und die aufwändige Arbeit beginnt:
Wie lang und breit sollte jeder Weg sein?
Die Länge der Routen in einem Garten hängt sich hauptsächlich von der Große des Gartens ab. Je größer der Garten ist, desto längere geschwungene Wegführungen kann man auslegen. Große Kurven scheinen in größeren Gartenflächen auffälliger und laden ebenfalls zu einem angenehmen Spaziergang ein.
Grundsätzlich ist es für die Breite der Hauptwege mindestens 120 cm für zwei Personen einzuplanen. 30 cm mehr ist vorzusehen, wenn man Raum für Taschen und Gepäcke auch mitrechnet. Die selten genutzten Übergänge, z.B der Weg zum Kompost, dürfen diese Grenze unterschreiten und 40 bis 80 cm breit sein. Kommt es auf dem Weg zu den Mauern, Hecken oder Sträuchern, soll einen 30 cm Abstand dazwischen betrachtet werden.
Die Rutschhemmklasse
Um Unfällen zu vermeiden, soll die Rutschhemmung eines Bodenbelages vorgeprüft werden. Jeder Weg darf anhand seiner Aufgaben und Nutzung über eine gewisse Haftreibwertstufe verfügen. Mit den Rutschhemmklassen von R9=“geringer Haftreibwert“ bis R13=“besonders hoher Haftreibwert“ beschreibt man die Rutschfestigkeit des Bodenbelages.
- R 9: geringer „Haftreibwert, für die normale private Anwendung empfohlen. Trittsicher bis zu einem Neigungswinkel von 6° bis 10° auf der schiefen Ebene.
- R 10: normaler „Haftreibwert, trittsicher bis zu einem Neigungswinkel von 10° bis 19°. Empfohlen für „barrierefrei“.
- R 11: erhöhter „Haftreibwert, trittsicher bis zu einem Neigungswinkel von 19° bis 27°.
- R 12: großer „Haftreibwert“, trittsicher bis zu einem Neigungswinkel von 27° bis 35°.
- R 13: sehr großer „Haftreibwert“, trittsicher bis zu einem Neigungswinkel von über 35°.
Welche Bodenbeläge eignen sich als Gartenweg?
Die Auswahl des passenden Bodenbelags könnte im ersten Blick wegen der vielen Variationen etwas kompliziert scheinen. Nicht jeder Baustoff eignet sich zu jedem Anwendungsbereich bzw. Architektur. Hier sollten sowohl technische als auch optische Aspekte berücksichtigt werden.
Wer den Garten im Einklang mit der Natur auslegen möchte, kann die Gartenwege mit Kies, Rindenmulch und Holzhäcksel oder auch Naturstein bedecken. Diese bilden zwar eine Randeinfassung zwischen Beeten und Wegen, zerstören aber die natürliche Anmutung nicht.
Im Gegenteil dazu eignen sich die befestigten, betonierten Pfade mit etwa betonteren Grenzen zu Außentreppen in die Terrassen, Fassaden, den Keller oder das Hauf.
Unten finden Sie eine grobe Liste aus herkömmlichen Materialien und ihre jeweilige Erscheinungsforme, die zur Gestaltung der Gartenwege, Übergänge und Terrassen Einsatz finden. Eine Kombination aus verschiedenen Baustoffen ist nur dann zu empfehlen, wenn die Harmonie zwischen den Farben beachtet werde. Die Eignung der jeweiligen Baustoffe und deren Übereinstimmung sind auch gleichermaßen zu sorgen.
Dieser hochwertige Baustoff wird im Wesentlichen aus Granit oder Basalt in Form von Pflasterstein und Platten hergestellt. Trotz der höheren Preisen sind Natursteinpflaster und -Platten wegen des langlebigen Materials und natürlichen Optik am Markt hoch gefragt.
Naturstein gehört zu hochqualitativen langlebigen Gartenbelägen, trotzdem reagieren solche Bodenbeläge bei Verschmutzungen empfindlich. Zudem eignet sich polierter Naturstein wegen der Rutschgefahr nicht zur Verlegung im Außenbereich.
Beim Kauf der Pflastersteine sind ein paar Punkte beachtlich:
· Zunächst die Herkunft. Die Natursteinbaustoffe aus Asien sind ja preisgünstiger, jedoch verfügen sie über eine porösere Konsistenz im Vergleich zu europäischen Naturstein. Daher sind sie für das mitteleuropäische Klima nicht gut geeignet.
· Als Nächstes sollte die Möglichkeit des Nachkaufs der Baustoffe auch vorgesehen werden. Aufgrund der Tatsache, dass die natürlichen Schwankungen in der Natur die Verfügbarkeit des Natursteines beeinflussen könnten. Außerdem möchte ein beschädigter Stein ausgetauscht werden.
Insgesamt lässt sich sagen, dass trotz der aufwendigen Verlegung und des hohen Preises, ist der Naturstein die erste Wahl von vielen, die weniger Pflegeaufwand und hohe Belastbarkeit erwünschen. Derzeit findet man eine große Auswahl von verschiedenen Natursteinpflaster bei Godelmann und Nord-Stein.
- Betonstein (Pflaster oder Platten)
Wie Naturstein, in Form von Pflastern oder Platten, aber schon kostengünstiger, wird Betonstein in zahlreichen Gestaltungen und Farben gefertigt. Dank der hohen Gestaltungsfähigkeit, breiten Farbenskala und Belastbarkeit eignen sich Betonplatten sowohl zu modern als auch natürlich gestalteten Gartenanlagen. Betonsteinpflaster und -platte lassen sich gut mit Materialien aus Naturstein kombinieren, ergeben eine lebendige moderne Gestaltung.
Flächenbeläge aus Betonstein haben sich lange in der Praxis durch ihre Belastbarkeit gezeigt. Vielfältige Verlegmuster geben die Chance, die Betonpflaster oder platter mit beliebiger Auslegung auf dem Boden zu pflastern, wodurch man die Gartenwege bunt und abwechslungsreich gestalten kann. Betonsteinpflaster und -platten sind die beste Wahl für diejenigen, denen der Preis oder Arbeitsaufwand zur Verlegung Naturstein zu hoch scheint.
EHL AG ist einer der Hersteller von Bodenbelägen aus Betonstein, der seit seiner Begründung vor 40 Jahren ein reiches Sortiment an Betonpflastern und -Platten bietet.
- Trittsteine
Das Verlegen der Schrittplatten ist besonders einfach und leicht zu handheben. Die einzige Voraussetzung dafür ist vorher geebneter nackter Boden. Außerdem sollte in der Regel der Abstand von Plattenmitte zu Plattenmitte 60 bis 65 cm nicht überschreiten, so kann man anhand der Weglänge die Anzahl erforderlichen Schrittplatten einfach rechnen.
Trittsteine sind normalerweise aus Betonplatten, gefärbten Platten oder Waschbetonplatten gefertigt und verfügen ebenfalls über ein reichhaltiges Sortiment auf dem Markt. Der Gartenweg aus Schrittplatten zu bauen, geht vergleichsweise schnell und unkompliziert, ist jedoch nur auf ebenen Wegen, ohne Steigung möglich, da die Trittsteine in abschüssigen Flächen nicht in Frage kommen. Sie sind außerdem nicht mit Schubkarre oder anderen Vehikeln befahrbar.
- Klinker oder Backstein
Die warmen Farbentone der Pflasterklinker ergänzen Harmonie zum Garten und versprechen ein ausgewogenes entspannendes Aussehen. Besonders beliebt sind Klinker, die meist aus dem Abbruch alter Häuser stammen. Diese gebrauchten Backsteine aus Norddeutschland schaffen eine Symbiose zwischen Gebäude und Garten. Sie sind allerdings wesentlich teurer als neue Pflasterklinker. Auch die Transportkosten sollte man sich gut überlegen.
Die Pflasterklinker zeigen sich durch ihre Stabilität und Belastbarkeit sowie multiple Formen und Farben. Der Klinker sollte unbedingt mit Verlegmustern gepflastert werden, was dieses Material zum Verlegen der längeren Strecken ungünstig machen könnte, da die Verlegung eines großen Zeitaufwandes bedarf.
- Holz
Egal in welcher Form, fügen sich die holzgefertigten Wege im Garten so ein, dass der Gehweg sich kaum zwischen den Grünen bemerkbar macht. Die Kosten solcher Auslegung unterscheiden sich je nach der Holzart und -form. So kann man in etwa die Rollwege fertig anschaffen oder selber aus Holzdielen herstellen. Genauso wie Holzpflaster, die man aus verschiedenen Stämmen in jeglicher Größe zuschneiden lassen kann.
Es ist empfohlen druckimprägniertes Material oder besonders witterungsbeständiges Holz zu benutzen, sonst könnte es zur Ergrauung des Holzbrettens besonders in schattigen Bereichen kommen. Darauf soll man besonders achten, dass beim Holzpflaster ein wasserableitender Unterbau unvorstellbar ist. Beim Bretterweg kann man jedoch mit einem Untergrund aus Kies das Regenwasser abführen. Die Kiesschicht übernimmt die Drainage, während ein Balkenbelag darauf verlegt und auf dem Balken Holzbretter genagelt oder geschraubt werden.
Unbedingt bei Holzwegen anzumerken ist, dass sie bei Nässe schnell rutschig werden und insofern als Flächenbelag für Garten bei falscher Verlegung ungeeignet sein könnten. Allerdings sind die Holzbeläge zur Verlegung in Holzterrassen und anderen großflächigen Gehwege angebracht.
- Kies, Splitt, Schotter
Einfache Verlegung, geringe Kosten, natürliche Optik und harmonische Nachbarschaft mit Beeten und Pflanzen sind manche Eigenschaften der Kieswege, die nicht nur Hobbygärtner, sondern auch professionelle Gartenplaner überzeugt. Um die Ränder eines Kiesweges zu gestalten, hat man eine Auswahl zwischen Klinkersteine, Klinkerpflaster aus Natursteine, Metallkanten und Betonsteine.
Wer sich für einen Kiesweg entscheidet, soll ebenfalls ein Unkrautvlies auf dem Untergrund einziehen, um den Unkraut zwischen den Kieselsteinen zu reduzieren. Außerdem bekommt man oft beim Begehen reiner Kieswege das Gefühl, leicht einzusinken. Um dieses möglichst zu vermeiden, ist der Weg nicht nur mit Kiesel, sondern auch mit Splitt zu bedecken. Im Gegensatz zu rundkörnigen Kies, wird Splitt aus Naturstein hergestellt und hält sich unter Belastung fest, ohne sich nachzugeben.
Was auch oft die Gärtner berührt, ist die Ausbesserungs- bzw. Nachfüllungsnotwendigkeit von Kieswegen bei starken Regenfällen. Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass die Rasenmäher und Schubkarren sich schwer auf Kieswegen bewegen können.
Rindenmulch lässt sich genauso unkompliziert wie Kies oder Splitter verlegen, ist kostengünstig und verleiht dem Garten ebenso die natürliche Anmutung. Rindenmulch kommt in ganz unterschiedlichen Körnungen und Qualitäten, von heimischen Pinie (Pinus pinea) mit einem intensiv rostroten Farbton, bis zu reiner Kiefernrinde mit einer wachstumshemmenden Einwirkung gegen Unkraut vor.
Rindenmulch wirkt wie eine feuchtigkeitspflegende Deckung für die Erde, die rasches Durchfrieren während des Winters und Hitze übermäßige Hitze bei hoher Sonneneinstrahlung verhindert. Dadurch schützt das Rindenhäcksel den Boden vor Erosion, unerwünschten Pflanzen und Unkräuter.
Wenn man sich die Angebote an Rindenmulch anschaut, stellt sich die Frage, welche Korngroße und welche Menge an Mulch benötigt wäre. Rechnen Sie dabei mit mindestens acht bis zehn Zentimeter Mulchschicht, wenn Sie den Boden mittels Rindenmulch vor Unkraut schützen wollen. Außerdem ist feinkörniges Mulchenmaterial zu verzichten, wenn Sie die Durchatmung der Bodenoberfläche nicht unabsichtlich verhindern möchten. Auswahl der passenden Mulchkorngröße kann im ersten Blick verwirrend scheinen, damit soll man aber nur einen Punkt berücksichtigen: Je großer die Fläche, desto großer die Korngroße.
Es wäre sowohl geschickter als auch umweltfreundlicher, den Rindenmulch mit einem Anhänger lose zu beziehen, statt ihn in plastischen Sacken anzuschaffen. Nicht zu vergessen ist, dass Rindenmulch aus Naturmaterialien und relativ zügig verwitterungsfähig ist. Wege aus Rindenmulch brauchen auf jeden Fall eine Nachfüllung. Deswegen ist es von erfahrenen Gärtner empfohlen, nur seltener benutzte Gartenwege mit Rindenmulch zu verlegen.
Andere Merkmale der Flächenbeläge
Wasserdurchlässigkeit spielt eine der wichtigsten Rollen bei der Auswahl des idealen Flächenbelags. Das Thema bezieht sich nicht nur auf den Oberflächen, sondern auch auf dem Unterbau der Pfade. Wasserdurchlässige Gartenwege verhindern die Überschwemmungen, somit ist auf ein Entwässerungssystem ehr weniger zu achten. Auf der anderen Seite macht ein wasserdurchlässiger Gartenweg besseres Beet für Unkraut, was von Gärtnern/innen unerwünscht ist. Wer sich von Gedanken an Unkraut und damit verbundenen Problemen befreien will, kann eine Auswahl unter den wasserundurchlässigen Flächenbelägen treffen. Damit ist es aber mit einer höheren Flächenabwassergebühr zu rechnen.
Ein Untergrund aus Schotter sorgt für Wasserundurchlässigkeit und hemmt das Wachstum von Unkraut, egal ob der Weg mit losen Materialien wie Kies, Splitt und Holzbrett, oder mit Pflastern verlegt ist. Das Fugenmaterial und die Fugenbereite haben unüberschaubare Auswirkungen auf Wasserdurchlässigkeit des Pflasterbodens. Insofern sind Öko-, Sicker- oder Drainagepflaster für jemanden bedeutend, die den Gartenweg ökologisch gestalten will, damit die Entwässerung über Fugen vollständig durchgeführt werde.
Ein Weg durch den Garten vereinfacht die Gartenarbeit von einer Seite, und gestaltet die Gartengelände auf der anderen Seite. Hinzu kommt, dass die Fußpfade zwischen den Beeten eine individuelle Gestaltung für jede Gartenecke ermöglichen. So kann man auch abgelegenere Gartenecken trockenen Fußes erreichen und die Besucher an Garten-Highlights entlangführen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es schadet nicht, in den ersten Phasen der Gartenplanung die Planung der Gartenwege mit einzubeziehen.
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