Gelbe Tonne für Aachen

 

Sag bloß, es gibt gelbe Tonnen in Aachen?

30 Jahre lang mussten die Aachener auf die gelbe Tonne warten. Jetzt gibt es endlich welche. Zumindest ein paar. Wer eine haben will, wende sich an die Firma EGN unter

info@egn-gelbersack.de / 08002010505

Sie müssen lediglich Ihre gelbe Tonne am jeweiligen Leerungstag (das ist derselbe Tag an dem bei Ihnen morgens die gelben Säcke abgeholt wurden), welchen Sie dem Abfallkalender entnehmen können, bis 07:00 oder frühestens ab 18:00 des Vortages, an die Straße stellen. Haben Sie Vollservice gebucht, wird die Tonne auch raus-/reingeholt. Da die gelbe Tonne nicht so anfällig für Tiere ist und auch bei Wind nicht sofort den Müll auf der Straße verteilt könnten Sie die Tonne gemütlich am jeweiligen Vorabend bereitstellen und sich das frühe Aufstehen ersparen.

Hier ist der Link zum Abholkalender der Stadt Aachen: https://serviceportal.aachen.de/abfallnavi

Gelbe Tonne, bobbie, Baustoffhandel, Startup? Die Geschichte, wie Aachen zur gelben Tonne kam

Sie wundern sich vielleicht, warum die Information über die gelbe Tonne in Aachen hier auf der Website von bobbie, dem digitalen Baustoffhandel, zu finden ist? Wie kommt ein Startup zu Mülltonnen? Dazu müssen wir etwas ausholen.

Der Gründer Alexander Gran von bobbie kommt aus Eschweiler, wo es seit Jahrzehnten gelbe Tonnen gibt. Seit er in Aachen ist, ärgert er sich daher über die gelben Säcke, die durch die Stadt fliegen und schon reißen wenn man sie nur böse anguckt. Dann ergab es sich Mitte 2023, dass ein RWTH-Student ein 3 monatiges Praktikum bei bobbie machen wollte. Mit der gelben Tonne für Aachen war hier schnell ein super Projekt gefunden, was beinahe alle Bereiche der BWL abdeckt und dank der vorhanden Infrastuktur von bobbie, insbesondere des Webshops für Privatkunden, relativ einfach umzusetzen war.

Darum begab sich der Mitarbeiter daran, Lieferanten zu suchen, Logo und Druckplatten zu erzeugen, die Webdomain zu buchen und natürlich das ganze mit der Stadt und dem Entsorger abzustimmen. Der Ideengeber Alexander Gran hatte sich vorher bei der Oberbürgermeistern ein mündliches "Go" geholt, dieses Thema endlich anzugehen. 
So konnten dann bald die Aachener Bürger sich auf eigene Rechnung eine gelbe Tonne kaufen - mit 80€ ein vertretbarer Aufwand um den Frust und die Umweltbelastung der Säcke loszuwerden.

Die Zeit des Praktikums neigte sich Ende Juli dem Ende entgegen, und genau 2 Tage nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen - leider aber noch bevor eingehende E-Mails weitergeleitet wurden - kam eine Information, die dann später zu sehr großer Verwunderung führen sollte: Es gibt gelbe Tonnen in Aachen, und das sogar umsonst.

Was war geschehen? Seit ca. 30 Jahren ist auf politischen Wunsch in der Stadt Aachen der gelbe Sack im Einsatz. Laut Aussage des Stadtbetriebs wünschen sich zwar ca. 50% der Haushalte eine gelbe Tonne, diese wurde aber nie eingeführt, weil in manchen innerstädtischen Gebäuden kein Platz sei, und es angeblich nicht möglich ist, sowohl Tonne als auch gelben Sack - ein sogenanntes Mischsystem - in einer Stadt zu haben.
Etliche Bürger haben sich daraufhin auf verschiedenen Wegen gelbe Tonnen angeschafft, die auch tadellos - offiziell aus Kulanz - vom Entsorger geleert wurden.
Was wir beim Start dieser Aktion nicht wussten - und uns auch weder von der Oberbürgermeisterin, noch von Stadtbetrieb oder Entsorger zunächst mitgeteilt wurde, ist, dass es seit dem 01.01.2023 in der Vereinbarung mit dem Entsorger ("Abstimmungsvereinbarung") ein Kontingent von 1500 gelben Tonnen pro Jahr gibt, die an die Bürger ausgegeben werden können - kostenfrei.

Das sei geschehen, um die Leerung der im Umlauf befindlichen gelben Tonnen nachträglich zu "legalisieren" und als besonderen Service für Bürger, die gerne eine gelbe Tonne hätten. Die Nachfrage war naturgemäß sehr bescheiden, da einfach nichts in dieser Hinsicht kommuniziert wurde und wird. Uns wurde als Grund genannt, dass 1500 Tonnen ja zu wenig seien, und man nicht wolle, dass das Kontingent erschöpft wird. Es gibt ca. 40.000 Grundstücke mit Entsorgung in Aachen.

Wir können das weder als Bürger noch als Unternehmer nachvollziehen. Weder dass es nicht möglich sein soll, ein Mischsystem auszuschreiben, noch dass man es dann doch ein Stück weit macht und vor allem nicht, dass man das dann nicht kommuniziert.

Der Entsorger bekommt übrigens die Tonnen und ihre potentielle Entleerung bezahlt, auch wenn sie garnicht ausgegeben werden.

Erst als wir unsere Aktion publik gemacht haben, ist uns diese Tatsache - in Teilen - per E-Mail kommuniziert worden, leider ist diese E-Mail wie erwähnt zunächst untergegangen. Das war unser Fehler, sonst hätten wir an der Stelle natürlich abgebrochen. Mea Culpa.
Wir haben dann also unsere Aktion abgebrochen, und haben den nicht unerheblichen wirtschaftlichen Schaden zu tragen. Diese Website gelbe-tonne-aachen.de lassen wir natürlich laufen. Wenn es außer uns und der Presse niemand für nötig hält, die Bürger zu informieren kommen wir dem gerne nach, und teilen mit, wo es kostenlos gelbe Tonnen in Aachen gibt. Zumindest, bis die 1500 pro Jahr (für 3 Jahre, 4500 in Summe) ausgeschöpft sind.

Falls Sie sich fragen, warum wir nicht nach den 1500 Tonnen den restlichen Bedarf verkaufen: Uns wurde klar gesagt, dass man die dann nicht leeren würde.

Immerhin haben wir nun durch die Aktion dazu beigetragen, dass Aachen langsam doch Tonnen bekommt. Bei 1500 pro Jahr könnten wir es in 20 Jahren geschafft haben, den Bedarf zu decken. 

Ansonsten: Wenn Sie mal Baustoffe brauchen, oder eine verrückte Projektidee haben: Sprechen Sie mich an!

Alexander Gran
Alexander Gran
Geschäftsführer

Ich freue mich auf Sie!

Warum die gelbe Tonne und nicht der gelbe Sack?

Die Gründe auf eine Tonne zu wechseln sind vielfältig.

Zunächst: NEIN, Ihnen entstehen keine Kosten, wenn Sie den Müll aus einer gelben Tonne abholen lassen. Die Kosten für die Abholung werden genau wie beim gelben Sack von den Herstellern und Vertreibern von Verpackungen über Lizenzgebühren finanziert. Das basiert auf der Idee der erweiterten Produzentenverantwortung, wonach Hersteller und Vertreiber der Verpackungen für die Entsorgung Ihrer Produkte zur Verantwortung gezogen werden.

Gelbe Säcke sind in Aachen zwar kostenlos, man muss sie sich aber immer wieder eigenständig bei einer der 6 Ausgabestellen (Bezirksämter und diverse Geschäfte) oder im Online Handel besorgen. Es kostet Sie jedes Mal Zeit und auch Sprit um wieder neue gelbe Säcke zu besorgen und es belastet die Umwelt. Mit einer einmaligen Anschaffung der gelben Tonne können Sie sich den Aufwand sparen und brauchen nie wieder im Hinterkopf haben, sich neue gelbe Säcke besorgen zu müssen. Sie können die gelbe Tonne einfach ab 18:00 des jeweiligen Vortages an die Straße stellen ohne dass Sie sich sorgen machen müssen, dass wilde Tiere oder der Wind die Säcke aufreißen und Ihren Müll überall verteilen. Das frühe Aufstehen, um die gelben Säcke am Abholtag morgens an die Straße zu stellen hat ein Ende.

Es lassen sich bei flächendeckender Nutzung Millionen von Plastiksäcken sparen. Denn die Verwendung von Plastiktüten und -säcken ist im Allgemeinen umweltbelastend, da sie aus nicht erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden.

Während eine Einführung der gelben Tonne in Deutschland schon in den 2000er Jahren erfolgte, ist das Unterfangen leider noch nicht in allen Regionen vollkommen umgesetzt. Die Einführung der gelben Tonnen als bessere, sauberere und Ressourcensparende Alternative zum gelben Sack ist in den vergangenen Jahren zwar immer weiter fortgeschritten, aber in Aachen leider noch nicht umgesetzt worden.

Hier wurde bereits in den 1990er Jahren ein Abfallwirtschaftskonzept entwickelt, das die Einführung einer getrennten Verpackungsabfallsammlung vorsah. Damals wurde sich für eine Sammlung der Verpackungsabfälle für den gelben Sack entschieden. Möglicherweise war der Grund dafür, dass es damals schwierig war, alle Haushalte flächendeckend mit gelben Tonnen auszustatten. Das ist allerdings schon knapp 30 Jahre her und bedarf Änderung.

Die Säcke sind sehr dünn und fragil, was dazu führt, dass sie leicht aufreißen und sich der Müll auf der Straße verteilt, welcher dann mühsam vom Abfallentsorgungsunternehmen erneut eingesammelt werden muss. Sie verschandeln die Landschaft, blockieren Gehwege, ziehen Schädlinge und Ungeziefer an. Außerdem werden sie nicht selten von Flaschensammlern aufgerissen und geplündert.

Der ordnungswidrigen Entsorgung gelber Säcke an Straßenrändern wie beispielsweise der Lütticher- oder Eupernerstraße kann zudem vorgebeugt werden, wenn wir nur noch gelbe Tonnen verwenden würden.

Was gehört in die gelbe Tonne? Wie recycle ich richtig?

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Das Sammel- und Sortierverhalten der Bürger ist für ein erfolgreiches Recycling fundamental. Nur wenn wir uns Mühe geben und den Müll richtig trennen sind die vom Gesetzgeber vorgegebenen, hohen Recyclingquoten erfüllbar.

Wer einen erheblichen Anteil am Klima- und Ressourcenschutz haben möchte sollte die wichtigsten Regeln der Mülltrennung wissen und anwenden können. So können die wertvollen Ressourcen die der Müll bietet weiter im Kreislauf gehalten und wiederverwendet werden.

Entsorgen Sie deshalb gebrauchte Verpackungen keinesfalls im Restmüll. Dann werden diese nämlich verbrannt und können nicht mehr recycelt werden.

Gleichermaßen sollte Restmüll nicht in der gelben Tonne entsorgt werden, da dieser das Recycling negativ beeinflusst und teilweise unmöglich macht.

Deshalb hat der Gesetzgeber auch mit dem Verpackungsgesetz 2019 erstmalig die Bürger verpflichtet und eine getrennte Sammlung gebrauchter Verpackungsabfälle gesetzlich vorgeschrieben.

In die gelbe Tonne gehört alles an Verpackungsmüll (mit oder ohne grünem Punkt) aus Leichtstoffen. Dazu gehören Kunststoffe, Metalle und Verbundmaterial. Beispiele hierfür sind Styropor, Plastikflaschen (Spül-, Wasch, und Körperpflegemittelflaschen), Zahnpastatuben, Folien (Tragetaschen, Beutel, Einwickelfolien), Kunststoffverschlüsse von Flaschen und Gläsern, Joghurtbecher, Verbundverpackungen (z.B. Milch- und Getränkeverpackungen), Vakuumverpackungen von Kaffee etc., Konserven- und Getränkedosen, Folien oder Deckel aus Aluminium (Deckel von Joghurtbechern, Teelichter etc.), Flaschenverschlüsse; (keine Einwegflaschen und –Gläser (ohne Pfand)).

Hier ein paar Beispiel zu dem Abfall der bitte NICHT in der gelben Tonne entsorgt werden soll: Gegenstände die keine Verpackungen sind, Papier und Kartonage, Glas, Restabfall, Gartenabfälle, Speisereste, AKKUS UND BATTERIEN

Glas und Papier sind zwar auch Verpackungen gehören aber in den Altglascontainer bzw. in die ,,Blaue Tonne‘‘

Die Verpackungen sollten nur völlig entleert in dem gelben Sack entsorgt werden.

Je besser wir sortieren, desto besser kann die Sortieranlage den Müll trennen und desto höher ist die Quote des Recycling.

Wichtig ist es beispielsweise, den Deckel von Joghurtbechern zu entfernen und beides getrennt in die gelbe Tonne zu werfen. Sonst werden meistens während des Sortiervorgangs beide Materialien zusammen zugeordnet und es geht recyclebares Material verloren. Dasselbe gilt für Verbundverpackungen. Diese sind in der Recyclinganlage schwierig zu trennen, deswegen wäre es von Vorteil, wenn Sie das schon zuhause machen, bevor Sie den Müll wegwerfe. Ausspülen müssen Sie den Verpackungsmüll vor der Entsorgung nicht, das wird später vom Abfallentsorgungsunternehmen ohnehin gemacht und würde nur unnötig Energie verschwenden.

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Wieso sollte ich recyceln?

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Recyceln ist enorm wichtig, denn nur die Wertstoffe aus Verpackungen die über die Gelbe Tonne oder über Glas- und Papiercontainer getrennt werden, bleiben im Kreislauf erhalten und können wiederverwendet werden. Müll der im Restmüll landet wird leider zu großen Teilen verbrannt und die darin vorhandenen Wertstoffe gehen verloren. Die Wiederverwertung von Kunststoffen ist gut für Klima und Umwelt, denn Deutschland liegt in der EU unter den Top 5 wenn es um Verpackungsabfälle geht. In konkreten Zahlen bedeutet das über 5 Millionen Tonnen Müll pro Jahr und über einer Million Tonnen Verpackungsabfälle. Und nicht nur das, in den letzten 20 Jahren hat eine Verdopplung der Menge an Plastikmüll pro Kopf stattgefunden. Das liegt an Faktoren wie der Tendenz zu mehr Online Bestellungen und einer höheren Nachfrage nach Fertigprodukten. Während der Corona Pandemie Lagen die Zahlen des Verpackungsmülls nochmals um ca. 10% höher.

Sie können aktiv einen Beitrag dazu leisten, CO2 zu verringern und das Recycling zu bestärken.

Je besser wir sortieren, desto besser kann die Sortieranlage den Müll trennen und desto höher ist die Quote des Recycling.

Der beste Weg zu helfen und Ihren Beitrag für ein grüneres und nachhaltigeres Aachen zu leisten ist nach wie vor: versuchen Sie Ihren Müll zu verringern indem Sie beispielsweise verpackungsfrei einkaufen. Versuchen Sie den Müll der bei Ihnen anfällt ordentlich zu trennen, denn rund 30% des Mülls im gelben Sack oder der gelben Tonne ist leider falsch entsorgt und führt zu einem energieaufwendigeren Trennungsprozess und geringeren Recyclingerfolgen.

Durch das Recyclingsystem von Verpackungen in Deutschland sparen wir jedes Jahr fast 2 Millionen Tonnen CO2 und wenn Sie richtig mitmachen können wir diese Zahlen in der Zukunft noch weiter steigern.

Was passiert mit unserem Müll?

Nachdem Sie den Müll korrekt getrennt und ihre gelbe Tonne am Leerungstag an die Straße gestellt haben wird diese von ihrem lokalen Abfallentsorgungsunternehmen geleert und der Müll abtransportiert. Die Verpackungen werden dann sortiert und zu den dualen Systemen weiter transportiert. Dort wird nachhaltige Mülltrennung und Recycling betrieben oder der Müll wird zur Energiegewinnung genutzt. Die von Privatpersonen getrennten Verpackungen bleiben getrennt und können daher recycelt werden.

Zunächst werden die Verpackungen nach Größe sortiert, dann werden Metalle mit Hilfe von Magneten von den Kunststoffen getrennt. Ein Infrarot-Scanner hilft danach bei der Trennung einzelner Kunststoffe und Metalle und zu guter Letzt findet eine Handsortierung statt um nicht-verwertbare Kunststoffe auszusortieren. Erst dann können die Wertstoffe wiederverwendet werden.

Die Kunststoffe werden zu Ballen gepresst um sie besser transportieren zu können und werden dann als Sekundärstoffe weiterverarbeitet.

Die Kunststoffe werden geschreddert und es wird ein sogenanntes Rezyklat gewonnen, eine Art Granulat, welches bei der Herstellung neuer Produkte eingesetzt werden kann. Daraus entstehen beispielsweise neue Blumenkübel, Eimer, Fließfasern, Folien oder Müllsäcke.

Was nach der Trennung übrig bleibt wird energetisch genutzt, also verbrannt. Das sind leider in Deutschland immer noch gut 50%.

Ihre Mülltrennung und das duale System Deutschland (der Grüne Punkt und Interseroh) hat dazu beigetragen, dass die Menge an Verpackungsabfällen erheblich reduziert und der Anteil an recycelten Verpackungsabfällen gesteigert wurde.

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